Fermentiertes Gemüse für Hunde

Viele werden sich fragen, was fermentiertes Gemüse beim Thema Barf bzw. beim Thema Hundeernährung zu suchen hat.
Fermentiertes Gemüse entsteht durch die Milchsäuregärung. Im Gemüse befindliche Stärke und Zucker werden mit Hilfe von Bakterien und Mikroorganismen, die sich bereits im Gemüse befinden, in Milchsäure umgewandelt. Durch diesen Vorgang wird das Gemüse nährstoffreicher, länger haltbar und dient als Probiotikum. Durch die Fermentation wird Stärke und Zucker abgebaut bzw. umgewandelt, sodass das fermentierte Gemüse für den Hund leichter verdaulich ist.

Wie gesund sich fermentiertes Gemüse wirklich auf die Darmflora auswirkt, könnt ihr ganz genau in *diesem* tollen Beitrag nachlesen. Es kann bei Verdauungsproblemen von Hunden auf natürliche Weise zu einer Verbesserung führen.

 

 

Fermentiertes Gemüse kaufen?

Das bekannteste fermentierte Gemüse ist wohl das Sauerkraut. Man kann es in jedem Supermarkt für kleines Geld kaufen. Doch gekauftes Sauerkraut wurde erhitzt, sodass die wichtigen Milchsäurebakterien, die als Probiotika dienen, abgetötet wurden. Auch beim Erhitzen von selbstgemachtem fermentiertem Gemüse sterben diese. Deshalb lohnt es sich, seine selbstgemachte Fermente auch einmal roh zum Beispiel in einem Rohkostsalat zu essen.
Extra für den Hund fermentieren?
Wie erwähnt ist fermentiertes Gemüse natürlich nicht nur für den Hund gesund. Als Barfer ist man wahrscheinlich gesundheitsbewusst und es lohnt sich, die altbewährten Rezepte und Konservierungsmethoden aus Omas Zeiten einmal auszuprobieren. Euer Darm wird es euch danken. Fermentieren ist unkompliziert und nicht wirklich zeitaufwendig.
Ich selbst fermentiere für mich und meine Familie das Gemüse und gebe in die Gemüsemischung meines Hundes circa 10%-20% fermentiertes Gemüse hinzu, wie z.B. fermentierte Gurken, Karotten, Rote Beete oder Sauerkraut. Das fermentierte Gemüse püriere ich dann mit dem anderen Gemüse zusammen. Da man bei den meisten Mixern etwas Wasser zugeben muss, damit dieser richtig püriert, gebe ich etwas Wasser vom fermentierten Gemüse dazu, das viel zu Schade zum Wegwerfen ist, denn es enthält wie das Gemüse die gesunden Milchsäurebakterien.

Mäkelige Hunde

Mein Whippetrüde ist sehr mäkelig was Gemüse angeht. Ich habe damals von einer anderen Hundehalterin den Tipp bekommen Sauerkraut auszuprobieren, da Hunde saures Gemüse anscheinend sehr gerne fressen. Seit ich dem Gemüse auch fermentiertes Gemüse beimenge, isst er es viel lieber. Wenn früher Fenchel im Gemüse enthalten war, hat er das komplette Gemüse verweigert. Fermentierter Fenchel frisst er sogar aus der Hand.

Fermentiertes Gemüse ist also nicht nur gesund, sondern kann auch eine tolle Alternative für Hunde sein, die das Gemüse verweigern und nicht fressen ;)

Wie wird fermentiert?

Fermentiert werden kann fast jedes Gemüse, weiches Gemüse und Obst eignen sich aber nicht so gut. Beispiele: Karotten, Kohl, Kürbis, Fenchel, Rote Beete usw..

Zum Fermentieren werden ein Einmachglas*, Gewichte zum Beschweren, Wasser und Salz sowie Gemüse gebraucht. Das Gemüse wird klein geschnitten, wie man es z.B. von Sauerkraut kennt, oder in Scheiben geschnitten. Dann wird es zusammengedrückt, bis es im eigenen Saft steht und vollkommen mit diesem bedeckt ist. Das Gemüse sollte bei dem Fermentier-Prozess möglichst nicht mit Sauerstoff in Berührung kommen. Dann wird 2% Salzlake aufgegossen, bis das Glas bis oben gefüllt ist und mit Gewichten beschwert, sodass das Gemüse nicht an die Oberfläche gelangen kann. Auf 1kg Gemüse kommen bei einer 2%tigen Lake also 20g Salz. Das Gefäß wird die ersten 3 Tage bei Zimmertemperatur stehen gelassen und dann an einen etwas kühleren Ort gestellt, z.B. Abstellraum oder Keller. Es sollte während dem Fermentieren nicht zu oft geöffnet werden.

 

Weißkohl benötigt 6 Wochen, Karotten 4 Wochen, Fenchel 3 Wochen und rote Beete z.B. 2 Wochen.

Das fermentierte Gemüse sollte bei Hunden trotzdem noch püriert werden.


Im Netz findet man zahlreiche weitere Anleitungen. Felix von Urgeschmack.de hat zusammen mit Isa von wildefermente.de ein tolles und lehrreiches Video mit Anleitung gedreht, dass ich Euch nicht vorenthalten möchte.
https://youtu.be/I8kjWSaw2Hg
Weitere hilfreiche Informationen und Rezepte gibt es auf der Seite Wildefermente.de. Zusätzlich gibt es eine tolle deutschprachige Facebookgruppe dazu. Eine noch viel größere Gruppe gibt es äquivalent dazu in Englisch.

Viel Spaß beim Fermentieren :)

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