Seealgenmehl - DAS Pulver beim Barfen

Viele Fragen sich, welche Pulver zum Barfen wirklich nötig bzw. sinnvoll sind und welche nur der Umsatzsteigerung der Futtermittelindustrie dienen. Eigentlich sollte in einem Beutetier doch alles Nötige für den Hund enthalten sein, sodass es zu keinem Mangel kommt, oder?

 

Das ist völlig richtig - ABER:

 

Beim Barfen wird die Schilddrüse eines Beutetiers normalerweise nicht mitverfüttert. Diese enthält jedoch das meiste Jod im Körper.

Ein 10kg-Hund hat zum Beispiel einen Jodbedarf von 166 Mikrogramm pro Tag. Fettarmes Rind enthält im Durchschnitt 3 Mikrogramm Jod pro 100g. Das heißt, dieser 10 kg Hund müsste pro Tag 5,5 kg Rindfleisch essen. Dass dies nicht umsetzbar und völlig schwachsinnig ist, erklärt sich von selbst.

Natürlich stellt sich jetzt die Frage, wieso man dann nicht einfach die Schilddrüse mitverfüttert. Schließlich kann man in vielen Barfläden Rinderkehlkopf kaufen und dieser enthält die Schilddrüse. Dazu muss man im Hinterkopf haben, dass Barfen dem Beutekonzept folgt. Eine Kuh wiegt über 500 kg, ein Kehlkopf 500 g. Um also das richtige Verhältnis einzuhalten müsste man auf 1 kg Fleischanteil nur 1g Kehlkopf füttern. Auch das ist nicht umsetzbar und zeigt zusätzlich, wie gefährlich es sein kann, Kehlköpfe als Kauspaß zu verfüttern. Der Kauspaß kann schnell zu Schilddrüsenproblemen des Hundes führen. Deshalb empfiehlt es sich auch nicht, fertige Barfmixe zu füttern, die unzureichend deklariert sind. Unter Kopffleisch, Halsfleisch, Strosse, Innereienmix oder Knorpel kann sich Schilddrüsengewebe verstecken und im gewolften Zustand ist das nicht nachvollziehbar. Nicht selten stellen Tierärzte beim Routinecheck durch ein Blutbild einen extrem überhöhten Thyroxinwert (Schilddrüsenhormon) fest, der durch Jodüberversorgung entstanden ist.

 

Viele wissen vielleicht, dass es Fische gibt, die im Vergleich zu anderen Fleisch- und Fischsorten viel Jod enthalten. Beispiele hierfür sind der Schellfisch mit ca. 243 µg/100g, die Meeräsche mit ca. 330 µg/100g und der Seelachs. Der Seelachs wird nur umgangssprachlich so genannt, denn er ist eigentlich überhaupt kein Lachs. Zusätzlich gibt es zwei unterschiedliche Fische, die so genannt werden, was weiter verwirrt. Der Alaska-Seelachs hat rund 103µg/100g, der Seelachs (Köhler) hat 119µg/100g .

Jetzt werden die meisten keine Meeräsche kaufen, da es diese in normalen Läden überhaupt nicht gibt. Auch Schellfische gibt es z.B. nicht bei Rewe, Aldi, Edeka und Co. Mit über 20€/kg wird das auch ein teures Vergnügen für den Hundebesitzer. Meist gibt es nur Alaska-Seelachs im Geschäft. Der oben genannte 10kg-Hund müsste am Tag 160g Alaska-Seelachs fressen, um seinen Jodbedarf zu decken. Der Hund bekommt aber leider nur 120g Muskelfleisch pro Tag. Hier sieht man, dass auch dies nicht umsetzbar ist, da der Hund keine Seerobbe ist. Bei zu viel Fisch kommt es auch zusätzlich zu einem Mangel an anderen Nährstoffen, die vermehrt in normalem Fleisch zu finden sind.

 

Die Lösung des Problems:

 

Entweder man verfüttert ganze Beutetiere, die auch in der Natur Beutetier des Hundes wären z.B. Kaninchen, oder man verwendet SEEALGENMEHL. Seealgenmehl wird aus der Braunalge "Ascophyllum nodosum" hergestellt und ist somit ganz natürlich. Nur Ascophyllum nodosum hat einen hohen Jodgehalt und sollte nicht mit der bekannten Süßwasseralge Chlorella oder mit Spirulina verwechselt werden, die kaum Jod enthalten. Ascophyllum nodosum enthält meist zwischen 300mg/kg und 1000mg/kg Jod. Der Gehalt schwankt wie bei allen Naturprodukten. Daher ist es wichtig, dass das Produkt den Jodgehalt angibt. Ein Hersteller, der jede neue Charge im Hinblick auf den Jodgehalt analysiert, ist hierbei natürlich vorzuziehen, da es unwahrscheinlich ist, dass der Jodgehalt über Jahre konstant ist. Ein Produkt, das überhaupt keinen Jodgehalt deklariert hat, ist hierbei garnicht zu empfehlen.

Ein Hersteller, der den Jodgehalt jeder Charge analysiert, ist Lunderland.

Das Seealgenmehl von Lunderland gibt es idealerweise bei Amazon in 400g Packungen* und 200g Packungen*.

 

Ein weiterer verlässlicher und zu empfehlender Hersteller ist Barf-Kultur.

 

http://www.barf-kultur.de/analysen/Seealge1216.jpg


Um nun also die Menge an Seealge zu bestimmen, nimmt man den Jodbedarf des Hundes (hier die 166 µg) und den Jodgehalt des jeweiligen Seealgenmehls (hier 370 µg/g - Barf-Kultur, Stand: 16.01.17). Man teilt die 166 durch 370 und erhält somit 0,45g Seealgenmehl pro Tag und 3,15g pro Woche. Der Jodgehalt der restlichen Nahrung kann hierbei vernachlässigt werden, da diese normalerweise kaum Jod enthält. Zusätzlich kann leicht auf 3g abgerund werden. Zum Abwiegen dieser Menge benötigt man eine Feinwaage*, die es aber z.B. bei Amazon schon für 10€ zu kaufen gibt.

 

Wer das nicht von Hand ausrechnen möchte, nimmt einfach den Seealgenmehl-Rechner von Barf-Kultur mit dem es ganz einfach geht.

https://www.barf-kultur.de/Seealgenrechner

 

Verfüttert man jedoch wie oben angesprochen Seelachs, so sollte man dies abziehen. Bekommt der Hund also pro Woche 100g Alaska-Seelachs, so muss vom Wochenbedarf 103µg abgezogen werden.

Wochenbedarf Jod: 7 x 166µg = 1162µg -> 100g Alaska-Seelachs abziehen: 1162 - 103 = 1059µg

Seealgenmehl: 1059/370=2,86g Seealgenmehl.

Es zeigt sich, dass das Füttern von Seelachs das Rechnen nur noch komplizierter macht. Daher sollte einfach normaler Lachs gefüttert werden, der deutlich weniger Jod enthält und vorallem viel mehr Vitamin D als Seelachs hat. Einer der Hauptgründe der Fischfütterung ist nämlich das enthaltene Vit D von Fettfischen wie Lachs. Würde man also Seelachs füttern, müsste man Vit D anderweitig supplementieren.

 

Ein kleiner Tipp:

 

Bei kleinen Hunden ist es sinnvoll, Seealgenmehl mit einem geringen Jodgehalt zu kaufen, damit die Mengen an zu fütterndem Mehl nicht zu winzig werden. Bei großen Hunden empfiehlt sich ein Seealgenmehl mit einem hohen Jodgehalt, damit der Napf am Ende nicht staubt.

 

Hier ein weiterer Beitrag, der das Problem von hormonbelastetem Fleisch wie z.B. Strosse, Schlund, Halsfleisch und Kehlkopf zeigt.
https://www.facebook.com/daniela.neika/posts/1070842426377591

 

Aufgrund vieler Fragen:

 

Auch Blut oder jodiertes Salz sind nicht zur Jodversorgung geeignet bzw. decken den Bedarf nur in sehr großen Mengen, sodass dies nicht umsetzbar ist. 

Unser oben genannter 10kg-Hund müsste 3 Liter Blut oder 8g jodiertes Salz pro Tag bekommen, um den Jodbedarf zu decken.

 

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